Autor:
Michael Fembek
Allein, es ist nur das Wort „nachhaltig“, das einen Siegeszug angetreten hat: Von der Forstwirtschaft kommend, fand es im nachhaltigen Wirtschaftsmodell eine neue Heimat und ist nun aber einfach ein Ersatz für „langfristig“ oder „dauerhaft“ geworden. Nachhaltig werden im Regierungsprogramm die Staatsschuldenquote gesenkt, die AUVA reformiert, der Missbrauch im Mietrecht verhindert und sogar der Administrationsaufwand der Lehrer reduziert. Und mit dem Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (womit immerhin
die früheren Begriffe Umwelt und Leben aus dem Feld geschlagen wurden) ist der Begriff sogar direkt in der Regierung angekommen.
Es gibt aber auch nachhaltige Ankündigungen im Verständnis der CSR-Community, und hier sind die konkretesten herausgegriffen: Schaffung eines Nachhaltigkeit- Clusters in der Forschung; Bevorzugung von Sanierung und Erhalt von Gebäuden; ein Markt für „Austrian
Green Bonds“; Kreislaufwirtschaft und die „Vision Null Abfall“ sollen forciert werden.
Das war es aber auch schon an greifbaren Good News, und es gibt auch eine richtige Bad News: Erstmals kommt auch der Begriff „Corporate Social Responsibility“ in einem Regierungsprogramm vor, allerdings auf der Negativliste: Im öffentlichen Beschaffungsrecht sollen „keine vergabefremden Materien (z.B. zum Bereich Corporate Social Responsibility, CSR)“ enthalten sein (das öffentliche
Beschaffungswesen soll aber sehr wohl von Billigstbieter- auf ein Bestbieterprinzip umgebaut werden).
Schwenk zum neuen CSR Guide 2018: Auf den Seiten 14 bis 18 finden Sie die Wunschliste österreichischer Experten für Nachhaltigkeit und CSR, wie beispielsweise „Nachhaltigkeit als Chefsache“, Schaffung eines Nachhaltigkeitsrates, ökologische Steuerreform und viele
spannende Ansätze mehr. Übereinander gelegt heißt das: Einfacher wird es nicht, und die CSR- und Nachhaltigkeits- Community ist zweifellos gefordert, an der Verbesserung der Rahmenbedingungen für verantwortungsvoll handelnde Unternehmen härter zu arbeiten.
Wir vom CSR-Guide wollen wie jedes Jahr seit 2010 unseren Beitrag dazu leisten und stellen wieder eine umfassend recherchierte Leistungsschau der österreichischen Unternehmen zu Nachhaltigkeit und CSR zur Verfügung. Aufbereitet in Form von 35 nachvollziehbaren unternehmerischen Case-Studies, vielen interessanten Inputs und Diskussionen und vor allem auch einen überkompletten Serviceteil, wo die Aktivitäten von 403 Unternehmen aufbereitet sind, genauso wie Übersichten über die wichtigsten Awards, Berater, Lehrgänge, Literatur, Netzwerke und noch vieles mehr.
Neu ist heuer eine Übersicht über Nachhaltigkeitsberichte und GRI-Kennzahlen, die von österreichischen Unternehmen publiziert werden, nicht zuletzt da ja heuer erstmals die Berichterstattungspflicht für börsennotierte Unternehmen, Banken und Versicherungen in Kraft tritt.
Wie immer auch vielen Dank an den Medianet-Verlag, Co-Herausgeber Germanos Athanasiadis, Projektleiter Erich Danneberg und alle anderen, ohne die es nicht
Jahr für Jahr möglich wäre, den CSR Guide in dieser Qualität herauszugeben.
Viele Freude beim Lesen und Nachschlagen,