Zum elften Mal hat die Arbeitsgemeinschaft der Forstvereine Bayern, Graubünden, Kärnten, Liechtenstein, St.Gallen, Südtirol, Tirol und Vorarlberg (ARGE Alpenländischer Forstvereine) in Vandans den Alpinen Schutzwaldpreis Helvetia verliehen. Mit dem Preis würdigt die ARGE jene Projekte, die sich besonders vorbildlich für den Schutzwald einsetzen. Verliehen wird der Preis in den drei Kategorien »Schulprojekte«, »Öffentlichkeitsarbeit, Innovation und Schutzwaldpartnerschaften« sowie in der Kategorie »Erfolgsprojekte«. Zudem vergibt die Jury einen Anerkennungspreis. Bei der Laudatio anlässlich der Preisverleihung unterstrich Thomas Neusiedler, Vorstand Schaden-Unfall bei Helvetia Österreich, die Bedeutung dieser Initiative: »Aufmerksamkeit auf vorbildliches Engagement und nachahmenswerte Projekte zu lenken, darum geht es mir heute. Und das ist beim Schutzwaldthema nicht ganz einfach: Denn ähnlich einer guten Versicherung wird ein intakter Schutzwald außer in Ausnahmesituationen kaum bewusst wahrgenommen.« Umso wichtiger seien Initiativen wie der Alpine Schutzwaldpreis Helvetia um Verdienste gebührend zu würdigen und im besten Fall frühzeitig vor Schäden zur bewahren. 25 Projekte und Ideen aus Österreich, der Schweiz, Bayern und Südtirol sind für den Preis eingereicht worden. Nun hat die Jury die Gewinner bekannt gegeben.
Kategorie »Schulprojekte«
Grundschule Rettenberg – Premierschule der Bergwaldoffensive, Bayern (Deutschland)
Ziel dieses Schulprojekts ist es, den Schülern den Wald, vor allem den Schutz- und Bergwald, in den Projektgebieten der Bergwaldoffensive (Grünten und Rottachberg) näherzubringen. Dies geschieht anhand von praktischen und theoretischen Übungen, Exkursionen, Ausstellungen und Veranstaltungen. Die Zusammenarbeit ist langfristig ausgelegt und begleitet die Kinder während ihrer gesamten Grundschulzeit.
Kategorie »Öffentlichkeitsarbeit, Innovation und Schutzwaldpartnerschaften«
Walderlebnistag – der Wald kommt in die Stadt, Kärnten (Österreich)
Jährlich wird in Kärnten in Kooperation zwischen dem Kärntner Forstverein und den Bezirksforstinspektionen der Bezirke Kärntens der »Walderlebnistag – der Wald kommt in die Stadt« organisiert. Bei dieser Großveranstaltung wird Wald in seiner Funktionsvielfalt – vom Wirtschaftswald bis zum Schutzwald, vom Quellschutz bis zum Auwald, vom Reinbestand bis zum Mischwald – der allgemeinen Gesellschaft und der Jugend nähergebracht. Die wichtigsten Akteure des wald- und holzbezogenen Sektors beteiligen sich an dieser groß angelegten Informationsmaßnahme.
Kategorie »Erfolgsprojekte«
Kirchwald Raggal – Vorzeigebeispiel Schutzwaldbewirtschaftung, Wald-Jagd-Management und professionelle Wertholzvermarktung, Vorarlberg (Österreich)
Die Bewirtschaftung des Schutzwaldes »Kirchwald« in Raggal ist ein Vorzeigebeispiel für ein integrales Wald-Wild-Management. An den heutigen sehr erfolgreichen Waldbildern ist ersichtlich, was mit klar gesetzten Prioritäten, unter Einbeziehung aller Betroffenen und mit hohem persönlichem Einsatz möglich ist. Die gezielte Nadelwertholzvermarktung bestätigt die weitblickende Zielausrichtung der Agrargemeinschaft Frassenwald.
Der »Spezialpreis« der Jury 2016
Integrale Berggebietssanierung im Fürstentum Liechtenstein (Fürstentum Liechtenstein)
Die Integrale Berggebietssanierung bezweckt die nachhaltige Entwicklung des Liechtensteiner Alpenraums. Unter Berücksichtigung der Interessen aller Grundeigentümer und Landschaftsnutzer werden innerhalb eines festgelegten Perimeters Projekte in den Bereichen Alp- und Waldwirtschaft, Naturgefahren, Freizeit und Erholung sowie Siedlungsentwicklung gefördert. Fast fünf Jahrzehnte nach dem Start der Berggebietssanierung dürfen die Projektverantwortlichen eine positive Zwischenbilanz ziehen.
Die Preisverleihung fand im Beisein von Politikerinnen und Politikern sowie Behördenvertretern statt. Als prominente Schutzwald-Botschafterin des Hauptsponsors Helvetia Versicherungen nahm die österreichische Skirennläuferin Alexandra Meissnitzer an der Veranstaltung teil.
Vorarlberger Georg Fritz wird zweiter Schutzwaldpate
Zum zweiten Mal hat die ARGE Alpenländischer Forstvereine den Titel »Schutzwaldpate« vergeben. Dieses Jahr ist Georg Fritz (Foto) aus Möggers in Vorarlberg für seine Verdienste zugunsten des Schutzwalds geehrt worden. Georg Fritz hat sich auf vielfältige Weise für eine ressourcenerhaltende Waldwirtschaft und Waldnutzung eingesetzt. Davon profitiert die ausgesprochen wichtige Schutzwirkung des Waldes enorm. Das große Anliegen des neuen Schutzwaldpaten ist es, einen Ausgleich in der Wald-Wild-Jagd-Problematik zu erreichen. Dies konnte er mit seinen Mitstreitern im »Jagdmodell Möggers« mit viel Einsatz umsetzten. Zur Freude von Waldbesitzer und Jäger geht es dem Jungwald und dem Wild gut. Das Wild profitiert vom geschaffenen äsungsoptimalen Wald. Exkursionen aus dem In- und Ausland pilgerten und pilgern nach Möggers, um die positiven Waldbilder zu sehen. Als Pionier kann Georg Fritz auch mit der frühen Umsetzung eines Waldlehrpfades mit Information und Action in der Waldpädagogik gesehen werden. Dieser wird auch noch nach Jahren wöchentlich von vielen Familien begeistert besucht.
Alpiner Schutzwaldpreis Helvetia verdeutlicht die Bedeutung des Walds
Der Alpine Schutzwaldpreis Helvetia will das Bewusstsein für die Bedeutung des Schutzwaldes fördern und Projekte auszeichnen, die sich besonders für den Schutzwald einsetzen. Denn nur dank Schutzwäldern können Menschen in vielen Gebieten der Alpen überhaupt wohnen und wirtschaften. Organisiert wird der Alpine Schutzwaldpreis Helvetia von der Arbeitsgemeinschaft Alpenländischer Forstvereine.