16 Mär 2020
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Autor:
red/ag
/ leisure communications/Roland Rudolph
„Klimaneutralität und Mobilität sind prägende Themen, die global dominant sind. Österreich ist hier weiter voraus als viele meinen. Die Ambitionen der Europäischen Union sind gerade bei E-Mobilität enorm und geben global die Richtung vor. Die starke weltweite Nachfrage bietet der österreichischen Industrie sehr gute Chancen, Know-how aus Forschung und Entwicklung in diesem Bereich auch in die USA zu exportieren“, begrüßt AmCham-Austria-Präsident Martin Winkler (Oracle) zum Business Breakfast der U.S. Handelskammer im Hilton Vienna Plaza.
Bild v.l.: SMATRICS-CEO Michael-Viktor Fischer, Martin Winkler
Einen inhaltlichen Schwerpunkt legt die AmCham Austria in diesem Jahr auf die Themen Mobilität, Flugverkehr und technologische Innovationen zur Ressourcenschonung. Zum ersten Business Breakfast im neuen Jahrzehnt begrüßt Winkler SMATRICS-CEO Michael-Viktor Fischer. Er blickt auf langjährige Managementerfahrung bei Big Playern der Automotive-Industrie wie Daimler-Benz und BMW zurück und leitet heute eines der innovativsten Unternehmen für E-Mobilität, das den Markt durch optimale Ladeinfrastruktur voranbringt.
E-Mobilität muss Verbrennern in jeder Hinsicht überlegen sein
Das Thema Elektromobilität ist ominpräsent. Die Thematik wird durch politische Regulatoren und den Dieselskandal angeheizt. Sie findet sich auch im Regierungsprogramm von Sebastian Kurz und Werner Kogler. 2009 hat die Europäische Union eine Verordnung erlassen, die den CO2-Ausstoß für Neufahrzeuge auf 95 Gramm pro Kilometer limitiert und bei Überschreitungen hohe Pönalen für die Autohersteller vorsieht. Bis 2030 muss der Ausstoß auf 58 Gramm sinken; dies entspricht einem Durchschnittsverbrauch von unter drei Litern. China hat per gesetzlichem Erlass den Anteil der Neuanmeldungen von E-Autos bereits heuer auf zwölf Prozent erhöht und zeigt, wie die öffentliche Hand Elektromobilität implementiert: In der Millionen-Metropole Shenzen sind jetzt schon alle 16.000 Busse mit E-Antrieb unterwegs. 2019 wurden in Österreich gerade mal 12.033 E-Autos neu zugelassen, denn das Angebot der Hersteller ist noch sehr limitiert. Die Wartezeiten betragen in manchen Fällen bis zu einem Jahr. 40.715 Autos mit Stecker sind aktuell hierzulande auf den Straßen unterwegs.
„E-Mobilität wird sich nur durchsetzen, wenn sie Diesel und Benzin überlegen ist. Die technischen Entwicklungen der letzten Jahre sind erstaunlich und liegen weit über den Erwartungen. 1.000 Kilometer Reichweite und Ladezeiten wie beim Verbrenner sind daher nur eine Frage der Zeit“, so Fischer.
Als wesentliche Faktoren für den Erfolg der E-Mobilität nennt Fischer steigende Reichweiten, höhere Ladegeschwindigkeiten, geringere Betriebs- und Wartungskosten, mehr Bequemlichkeit beispielsweise durch induktives Laden und den Fahrspaß durch das enorme Drehmoment. Schon heute liegen die Wartungskosten von E-Autos 35 Prozent unter den Verbrennern und die Betriebskosten bei nur drei Euro pro 100 Kilometern. Die Preise für E-Autos werden durch steuerliche Anreize und insbesondere Skalierungseffekte in der Produktion künftig weiter sinken, während Verbrennungsmotoren durch die sehr steigenden technischen Umweltanforderungen wesentlich teurer werden.
Konsumenten werden zu Prosumern und Batterien erwartet ein zweites Leben
Etwa 13 Prozent mehr Strom wird benötigt werden, um den gesamten Autobestand in Österreich auf elektronischen Antrieb umzustellen. Wasserstoff sagt Fischer eine große Zukunft in der Industrie voraus, sieht ihn aufgrund des sehr geringen Wirkungsgrads der Brennstoffzelle, die den Wasserstoff zu Strom verbrennt, nicht geeignet für die Individual-Mobilität.
„Die Entwicklung der Batterien geht wesentlich schneller voran als gedacht. Wir stehen heute schon dort, wo man erst 2030 zu sein hoffte“, sagt Fischer.
Für das Laden der Autos wird durch Induktionstechnologie künftig kein Ladekabel mehr nötig sein, womit der Vorgang noch komfortabler wird.
Batterien von E-Autos steht ein zweites Leben als Energiespeicher bevor. Sie können dazu genutzt werden, um Solarenergie in Häusern zu speichern. Energie kann auch aus Autos in die Netze eingespeist werden („Vehicle to Grid“), wodurch Auslastungsspitzen in den Stromnetzen besser ausgeglichen werden können. Konsumenten werden zum „Prosumer“ und profitieren von der wechselseitigen Beziehung mit dem Stromnetz. Während sie im Büro sind, können sie etwa überschüssige Energie aus ihrem Auto in das Netz einspeisen und daran Geld verdienen.
SMATRICS schafft die Ladeinfrastruktur für die E-Mobilität der Zukunft
SMATRICS liefert heute schon Komplettlösungen für den Betrieb von Elektroautos und Ladestationen für Unternehmen. Beispielsweise werden gerade alle ÖBB-Bahnhöfe mit Ladestationen ausgestattet und die Vorteilscard zur Ladekarte aufgewertet. Dabei setzt das Unternehmen auf sauberen Wasserstrom aus Österreich. Innovative Vertriebswege bieten einen optimalen Zugang: Beim Telekommunikationsanbieter A1 kann bereits E-Mobilität von SMATRICS bezogen werden. Heute verzeichnet das Unternehmen rund 20.000 Kunden in Österreich und ein starkes Kooperationsnetzwerk mit unter anderem IKEA, OMV, MERKUR, BILLA, APCOA, ASFINAG, McDonald’s oder Burger King. Dadurch wird ein optimaler Zugang zur Stromversorgung gewährleistet, der E-Mobilität noch praktikabler und komfortabler macht.
Diskussion über elektrisierende Zukunft der Mobilität
Zum ersten Business Breakfast in der neuen Dekade begrüßte Winkler unter anderem Christopher Bohac (Moore Stephens), Martin Brodey (Dorda Rechtsanwälte), Michaela Buttazzoni (BDO Austria), Nicolai Deskovich (IBM), Georg Erdélyi (PwC), Martin Essl (Uber), Wolfgang Fenkart-Fröschl (Western Union), Lucrèce Foufopoulos-De Ridder (Borealis), Marcus Handl (Kapsch Traffic Com), Hans Hartmann (PwC), Tanja Lahaye (Randstad), Robin Lumsden (Lumsden and Partners), Alexander Pressinger (Klickerr), Alexander Schratt (U.S. Embassy), Annette Schroter (U.S. Embassy), Witold Szymanski (Lincoln International), Naomi Timar (Hilton Hotels & Resorts), Brigitte Trattner (Hotel Intercontinental), Maria Wagner (Pfizer) oder Kenneth Wallace-Mueller (DLA Piper Weiss-Tessbach).