20 Mär 2019
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Autor:
ots/ag
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Die vor Kurzem veröffentlichten Zahlen des Umweltbundesamtes zeigen einen erfreulichen Trend: In den Jahren 2016 bis 2018 wurden 11,8 Hektar pro Tag, insbesondere für Bau-, Verkehrs- und Betriebsflächen, neu beansprucht. Das bedeutet einen Rückgang um rund neun Prozent gegenüber dem Zeitraum von 2015 bis 2017. „Diese Entwicklung ist
äußert positiv. Wir liegen aber noch immer über dem Ziel der Österreichischen Nachhaltigkeitsstrategie aus dem Jahr 2002, wo der tägliche Bodenverbrauch mit 2,5 Hektar festgelegt wurde“, so der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung, Dr. Kurt Weinberger, in einer ersten Stellungnahme und ergänzt: „Tatsache ist, dass in Österreich noch immer zu viel an Fläche täglich neu verbaut wird. Wir müssen uns diesem bedrückendsten Umweltproblem stellen und
auch weiterhin konsequent an einer Korrektur der Bodenpolitik arbeiten.“
Mit immer weniger Boden…
… ist die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln zunehmend
gefährdet.
… riskiert man die rund 500.000 Arbeitsplätze entlang der
agrarischen Wertschöpfungskette.
… verliert man weiter die Schönheit der Natur Österreichs.
… wird am Ende auch der Tourismus verlieren.
… kommt es zu einem weiteren Verlust der Artenvielfalt.
… wird der Klimawandel beschleunigt, Dürre- und
Überschwemmungsschäden nehmen zu.
Leerstand nützen, Boden schützen
Auf der anderen Seite hat Österreich einen Leerstand in der Größenordnung der Stadt Wien. Landauf, landab werden aber neue riesige Industriehallen und Gebäude – meist ohne vorhandene Infrastruktur (Kanalisation, Straßen) – sowohl in Städten, aber auch auf dem Land errichtet. Diese oft überdimensionierten Bauwerke zerstören die ländlich gewachsenen Strukturen und sind ein Schandfleck für die Landschaft. „Die Revitalisierung der mehr als 40.000 Hektar leerstehenden Immobilien ist das Gebot der Stunde. Als Finanzmanager, der aus der Wirtschaft kommt und ständig mit den zunehmenden Naturkatastrophen konfrontiert ist, habe ich keine Berührungsängste mit dem Wort ‚Nachhaltigkeit‘. Im Gegenteil: Ökologische, ökonomische und soziale Interessen ergänzen – vernünftig eingesetzt – einander. Die Natur braucht uns nicht, wir aber brauchen die Natur. Andernfalls werden uns unsere Enkel und Urenkel später im doppelten Sinn sagen: Warum habt ihr uns damals unsere Zukunft verbaut?“, bringt es Weinberger auf den Punkt.