Mexikos Regierung hat angekündigt, eine Gefängnisinsel in ein Umweltzentrum umzuwandeln. Die Haftanstalt auf der Isla Madre werde zu einem Ort für Kultur, Natur und Lernen über die Umwelt, sagte der Präsident des lateinamerikanischen Staats, Andras Manuel Lopez Obrador. Von den rund 600 Insassen würden 200 entlassen und der Rest in andere Gefängnisse verlegt, so der Linkspolitiker.
In der Haftanstalt sind Insassen untergebracht, für die keine hohen Sicherheitsstandards gelten. Ein Teil von ihnen lebt dort sogar mit ihren Familien.
Die Isla Madre gehört zum Archipel der Islas Marias. Die vier Inseln liegen im Pazifik rund 100 Kilometer vor der Küste des Bundesstaats Nayarit. Seit 1905 wurden dort Straftäter untergebracht.
2010 wurde die Inselgruppe von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt. Das Archipel sei einer der schönsten Naturorte Mexikos, sagte Lopez Obrador. Neben der Isla Madre gehören die Inseln Maria Magdalena, Maria Cleofas und San Juanito zu der Gruppe.
Das Gefängnis war ursprünglich für 8.000 Insassen ausgelegt. In den 1950er-Jahren wurden politische Gegner und gefährliche Verbrecher dorthin geschickt. Zwischen 1922 und 1935 war der kommunistische Schriftsteller Jose Revueltas dort eingesperrt. Das neue Umweltzentrum soll seinen Namen tragen.
Die Inseln werden nach Angaben der Regierung für Kinder- und Jugend-Freizeitlager und Umweltschulungen genutzt. Eine touristische Nutzung der Inseln ist nicht erlaubt.