Familien mit krebskranken Kindern machen einen beträchtlichen Anteil aller in den österreichischen Kinderhilfe Häusern untergebrachten Familien aus.
Seit 1987 bietet die Ronald McDonald Kinderhilfe Österreich in Zusammenarbeit mit den bedeutendsten Krankenhäusern ein Zuhause auf Zeit für Familien krebskranker Kinder. Vor rund 32 Jahren wurde in der Wiener Kinderspitalgasse das erste Ronald McDonald Kinderhilfe Haus in Österreich eröffnet. In dieser einzigartigen Beherbergungsstätte finden Familien schwer kranker Kinder ein Zuhause während der stationären Behandlung ihrer Kinder oder Geschwister.
„Seit der Gründung der Ronald McDonald Kinderhilfe und der Eröffnung des ersten Kinderhilfe Hauses in der Kinderspitalgasse – in unmittelbarer Nähe zum St. Anna Kinderspital – stehen insbesondere onkologische pädiatrische Fälle im Mittelpunkt des familienorientierten Versorgungskonzepts. Unser Ziel ist, dass kein schwer krankes Kind in Österreich ohne seine Eltern sein muss“, sagt Sonja Klima von der Ronald McDonald Kinderhilfe Österreich.
Das zeigt auch die Statistik der Unterbringung in den letzten Jahren: So entfielen von allen im Kinderhilfe Haus in der Kinderspitalgasse untergebrachten Familien im Jahre 2016 sogar 65 Prozent auf Kinder mit onkologischen Erkrankungen. In den Vorjahren betrug der Anteil der onkologischen Fälle unter den dort betreuten Familien in der Regel mehr als die Hälfte. In diesem Zusammenhang greift die Ronald McDonald Kinderhilfe auf eine langjährige gute Zusammenarbeit mit dem St. Anna Kinderspital zurück: Dieses Spital war nämlich ein Pionierkrankenhaus in der Öffnung für die Eltern von onkologisch erkrankten Kindern als Teil eines psychosozialen Versorgungskonzeptes.
Bild: Eine Spielecke im Ronald McDonald Kinderhilfe Haus in der Borschkegasse in Wien.
„Die Nähe der Familienangehörigen ist Teil des Versorgungskonzepts. Diese Nähe kann den Behandlungserfolg bei kranken Kindern bis zu einem Drittel beschleunigen, das zeigt eine niederländische Studie der Universität Groningen“, so Sonja Klima. Auch die 2017 im Auftrag der McDonalds Kinderhilfe Stiftung in Deutschland erhobene Studie zur Situation von Familien schwer kranker Kinder in Deutschland hat nachgewiesen, dass sich die Anwesenheit der Eltern beim erkrankten Kind sowohl auf den Behandlungserfolg des Kindes als auch auf die Zufriedenheit der Eltern positiv auswirkt. Mehr als 90 Prozent der Eltern mit schwer kranken Kindern gaben an, dass sich ihre Anwesenheit sicher oder zumindest wahrscheinlich positiv auf den Behandlungserfolg des erkrankten Kindes ausgewirkt hat. Den positiven Effekt bestätigten auch die befragten Kinderärztinnen und -ärzte in den qualitativen Experteninterviews.
Die fünf Ronald McDonald Kinderhilfe Häuser in Wien Kinderspitalgasse, Wien Borschkegasse, Graz, Innsbruck und Salzburg befinden sich in unmittelbarer Nähe großer Kinderkliniken. Hier können betroffene Familien wohnen, während ihre schwer kranken Kinder im Spital behandelt werden. Jährlich werden hier rund 1.100 Familien mit akut oder chronisch schwer kranken Kindern untergebracht.