10 Mär 2017
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Autor:
red/ag
/ PwC
Laut eines neuen PwC-Berichts machen OECD-Länder weiterhin einen langsamen, aber sicheren Fortschritt in Richtung größerer weiblicher Wirtschaftskraft. Dennoch bleibt die geschlechtsspezifische Lohnlücke ein wesentliches Problem, wobei eine durchschnittliche berufstätige Frau in der OECD nach wie vor um 16 % weniger verdient als ihre männlichen Kollegen – und das trotz einer Verbesserung der Qualifikation. Österreich konnte sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verbessern und landet erneut auf Rang 22. Im Jahr 2000 lag Österreich noch auf Platz 13.
Der aktuelle Women in Work-Index von PwC, der das Niveau der weiblichen Wirtschaftskraft in 33 OECD-Ländern basierend auf fünf Schlüsselfaktoren untersucht, zeigt, dass die nordischen Länder – insbesondere Island, Schweden und Norwegen – weiterhin die höchsten Ränge im Index innehaben. Polen sticht durch die größte jährliche Verbesserung hervor und stieg von Platz 12 auf Platz 9 auf. Das ist einer Senkung der Arbeitslosigkeit unter Frauen sowie einem Anstieg der Vollzeitbeschäftigungsrate zu verdanken. Wie die PwC-Analyse zeigt, bringt es auf lange Sicht entscheidende wirtschaftliche Vorteile, die Beschäftigungsrate bei Frauen auf ein mit Schweden vergleichbares Niveau anzuheben – für Österreich wäre ein BIP-Anstieg um rund 9 Prozent möglich.
Bianca Flaschner, Senior Manager People and Organisation bei PwC Österreich (Foto): „Unternehmen und Regierungen können viel mehr tun, um die Ursachen der geschlechtsspezifischen Lohnlücke anzusprechen, die tief verwurzelt sind. Mit wirtschaftspolitischen Hebeln, die den Zugang zu erschwinglicher und ausreichender Kinderbetreuung verbessern, sowie mit geteilter Elternzeit schaffen es nachweislich mehr Frauen in die Erwerbsarbeit. Darüber hinaus könnten eine Frauenförderung am Arbeitsplatz und ein effizienter Rückkehrprozess nach der Karenz den Frauen den Wiedereinstieg in den beruflichen Alltag signifikant erleichtern. Durch flexible Gestaltung könnten Unternehmen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglichen, ihren familiären Verpflichtungen neben der Arbeit nachzukommen. Somit ergibt sich eine Win-Win Situation für beide Seiten.“
Länder wie Luxemburg und Belgien könnten die geschlechtsspezifische Lohnlücke innerhalb der nächsten zwei Jahrzehnte vollständig schließen – in Polen, wo sie bereits auf 7 Prozent gesunken ist, könnte das sogar im nächsten Jahrzehnt umsetzbar sein. Die Voraussetzung: Die Trends der Vergangenheit setzen sich wie gehabt fort. In Österreich dauert es laut Prognosen deutlich länger, bis sich die Einkommensschere schließt: Im Bericht rechnet man damit erst innerhalb der nächsten 50 Jahre (2058).
Der Women in Work Index zum Nachlesen: www.pwc.co.uk/womeninwork