EU-Pläne sehen einen beispiellosen Umbau des Energiesystems vor. Im Unterschied zu Strategien in anderen Wirtschaftsräumen schaffen Umfang, Tiefe und Tempo der EU-Regulatorik beträchtliche ökonomische und soziale Risiken.
Die geplante EU-Strommarktreform sichert Erzeugern weiterhin gute Renditen und fördert Erneuerbare Energien. Gleichzeitig fehlen den Netzbetreibern marktinduzierte Anreize für den Ausbau von Stromnetzen, Speicherkapazitäten und Lastregelung. Die Netzausfallsrisiken steigen, die Kosten für Engpassmanagement werden an Verbraucher weitergegeben.
Während die Solarenergie boomt, ist der Windkraftausbau 2022 ins Stocken geraten. Die Atomkraft dürfte eine Renaissance erleben – allerdings mit Auflagen. Flüssiggas (LNG) und Atomkraft bleiben umstritten, jedoch für längere Zeit Brückentechnologie. Wasserstoff ist außerhalb von „no-regret“-Anwendungen weiterhin zu teuer bzw. nicht wettbewerbsfähig.
Um den österreichischen Strombedarf von jährlich ca. 100 TWh bis 2030 gänzlich aus erneuerbarer Energieerzeugung decken zu können, ist ein Ausbau von 27 TWh vorgesehen. Wie erste Schätzungen für 2022 zeigen, geht es auch hier mit der Energietransformation nicht so schnell voran, wie geplant.
Im internationalen Vergleich bleiben die europäischen Preise am höchsten und schaden im globalen Wettbewerb. Am Kapitalmarkt rückt das sich verschärfende EU-Nachhaltigkeitsregulativ mit ESG-Pflichten für Unternehmen das Emittentenrisiko in den Vordergrund.
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