28 Mär 2022
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Autor:
red/ag
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Die Raiffeisen Bausparkasse (RBSK) hat gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Spectra eine Studie zu nachhaltigem Bauen und Wohnen in Österreich präsentiert. Demnach geben 82 % der Befragten an, dass nachhaltiges Bauen und Wohnen sehr wichtig bzw. wichtig für sie ist. Die am häufigsten mit nachhaltigem Bauen und Wohnen assoziierten Begriffe sind die Verwendung von ökologischen Baumaterialien (84 %), energieeffiziente Systeme (83 %), ressourcenschonendes Bauen (71 %) sowie Sanierung und Renovierung statt Neubau (63 %).
Gefragt, ob man sich auch Sanierung und Renovierung anstelle eines Neubaus vorstellen kann, antworteten mehr als zwei Drittel mit „Ja“. Mit 73% bestätigt das zunächst die Altersgruppe der 50-69jährigen, aber auch ein Großteil der jungen Menschen im Land teilt diese Meinung (67 % der 18-29jährigen; 68 % der 30-39jährigen).
Abstriche beim Wohnen zugunsten von Klimaschutz denkbar
Mit 56 % sagen klar mehr als die Hälfte der Österreicherinnen und Österreicher, dass sie sich Abstriche beim Wohnen vorstellen können. Konkret vorstellbar ist für knapp 30% der Verzicht auf Wohnfläche. Umgerechnet auf die Gesamtbevölkerung ist für 17% das Wohnen auf weniger Platz vorstellbar. 21 % können sich die Erhaltung von Grünflächen, bzw. deren Rückbau vorstellen (begrünte Dachflächen, etc.). Immerhin noch 11% halten es für vorstellbar Sanierung und Renovierung eines Altbaus dem Neubau vorzuziehen und weitere 8 % halten die Umsetzung energieeffizienter Maßnahmen wie beispielsweise die Verwendung von Sonnen-/Windenergie, Photovoltaik-/Solaranlagen, Erdwärme oder Klimafreundliche Heizung (zB Pellets) für möglich. „Dieses Umfrageergebnis zeigt, wie bewusst sich Österreicherinnen und Österreicher mittlerweile sind, mit ihren Entscheidungen einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten zu können. Gleichzeitig gestalten sie damit auch den Lebensraum zukünftiger Generationen,“ meint Christian Vallant, RBSK Geschäftsführer.
Tatsächlich planen laut Studie sieben Prozent der heimischen Bevölkerung in den kommenden fünf Jahren eine Investition in Sachen Energieeffizienz zu tätigen. „Fünf Prozent planen eine Photovoltaik-Anlage zu errichten, ein Prozent den Umstieg von Ölheizung auf alternative Heizmöglichkeiten. Fünf Prozent der Österreicherinnen und Österreicher planen dafür Förderungen von Bund und Länder in Anspruch zu nehmen, 2 Prozent werden dafür ein Darlehen aufnehmen,“ berichtet Christian Baumann, Partner bei Spectra Marktforschungsgesellschaft.
Informationsbedarf besonders bei junger Bevölkerung groß So groß Interesse und Bewusstsein an nachhaltigem Bauen und Wohnen mittlerweile sind, so groß ist auch der Informationsbedarf. Vor allem die Altersgruppe der 19-28jährigen sieht großen Informationsbedarf. 61% dieser Altersgruppe wünscht sich noch mehr Informationen. Ähnlich sieht es beim Informationsstand zum Thema Sanierung und Renovierung von Altbestand aus: Knapp die Hälfte der Österreicherinnen und Österreicher hat hier noch Bedarf, mit Abstand am meisten die Gruppe der 18-29jährigen (65%).
Finanzierung nachhaltiger Maßnahmen durch höhere Förderungen und Darlehen
Dass Förderungen von Bund und Land ein wichtiges Mittel sind, um nachhaltiges Bauen und Wohnen zu forcieren, zeigen die folgenden Umfrageergebnisse: Die Hälfte der Österreicherinnen und Österreicher wünscht sich eine Erhöhung von Fördermittel. Besonders junge Menschen bekräftigen diese Forderung (54% 18-29jährige; 57% der 30-39jährigen). Mehr Förderungen von Bund und Land wünschen sich auch mehr als die Hälfte der Befragten für Sanierung und Renovierung von Altbestand (56%). „Wichtig wären aus unserer Sicht umfassende Förderungen, um einerseits den energetischen Bedarf von Einfamilienhäusern zu optimieren. Es gibt alleine 1,5 Mio. Wohnhäuser in Österreich,
die in den 1970er und 80er Jahren erbaut wurden. Andererseits sollten auch Maßnahmen für Um- und Zubau gefördert werden, die lebenszyklusorientiertes Bewohnen einer Immobilie erlauben,“ sagt Christian Vallant.
Noch großes Potenzial bei Renovierung und Sanierung von Altgebäuden
Aus Sicht des RBSK Geschäftsführers gibt es noch großes Potenzial, gerade im Bereich von Renovierung und Sanierung von Altbestand. „Der Anteil der von uns vergebenen Finanzierungen für Um- und Zubau sowie Sanierung und Renovierung hat sich in den vergangenen drei Jahren kaum verändert und bewegte sich bei Um- und Zubau zwischen 6,8 und 6,2% bzw. 4,2 und 5,3% bei Sanierungen/Renovierungen. Was hingegen deutlich angestiegen ist sind die durchschnittlichen Darlehenssummen, die für diese Zwecke verwendet wurden. Diese stiegen bei Um- und Zubau von 103.000 EUR 2019 auf 145.000 EUR 2021 und gar um knapp 50% bei Sanierung und Renovierung von 50.000 EUR 2019 auf 73.000 EUR 2021.“