15 Jun 2023
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Autor:
red/ag
/ Neumayr/C.Leopold
Bild: In Wildshut wird die Artenvielfalt gefördert: Dafür errichteten Schüler:innen der HBLA Ursprung Kleinhabitate am Getreideacker. Im Bild (v. li.): Tristan Zenker, Biologe Dr. Konrad Steiner, Katharina Költringer, Felix Karrer und Elisabeth Kreuzer.
Der Klimawandel und damit verbundene Wetter-Extreme stellen die Landwirtschaft vor immer größere Herausforderungen. Am Stiegl-Gut Wildshut widmet man sich intensiv diesem Thema und schafft Voraussetzungen, um ökologisch und ökonomisch nachhaltig wirtschaften zu können. So wurden 2021 – in Zusammenarbeit mit der HBLA Ursprung – mitten im Braugerstenacker Hecken gepflanzt, die nicht nur Wachstum und Ertrag, sondern auch die Artenvielfalt fördern. Jetzt hat man das Projekt gemeinsam weiterentwickelt und Kleinhabitate für noch mehr Biodiversität errichtet.
Bereits 2021 haben Schüler:innen der HBLA Ursprung Agroforsthecken aus Urpflaumensorten – im Volksmund besser bekannt als Kriecherl – am Braugerstenacker des Stiegl-Gut Wildshut sowie am Schulareal in Ursprung gepflanzt. Mit dem Projekt soll der Nutzen für eine klimaresiliente Landwirtschaft erforscht werden. „Hecken verhindern Bodenerosion und fördern die Biodiversität in der Natur. Die Artenvielfalt oberhalb des Bodens ist notwendig für Artenvielfalt im Boden und diese stärkt nachweislich die Bodengesundheit. Denn der Boden und die Resilienz der Pflanzen spielen eine wichtige Rolle für den Fortbestand bzw. den künftigen Anbau heimischer Rohstoffe”, erklärt dazu Stiegl-Chefbraumeister Christian Pöpperl, der auch Leiter des Ressourcen-Effizienzteams in der Brauerei ist.
Die Kriecherl am Biergut sind inzwischen gut angewachsen und so hat man nun den nächsten Schritt gesetzt: Dabei haben 32 HBLA-Schüler:innen an beiden Standorten in Wildshut und in Ursprung zwischen den Hecken je 15 Kleinhabitate – in Form von Benjeshecken, Eidechsenhotels, Käferburgen, Trockensteinmauern sowie Wurzelstockhaufen – errichtet und damit neue Lebensräume für Kleintiere und Insekten geschaffen.
Professionelles Monitoring
Die Entwicklung des Projekts wird weiterhin von den HBLA-Schüler:innen begleitet und überwacht. Bei der nächsten Evaluierung in drei Jahren werden die Ergebnisse durch Vergleichsstudien der Gebiete mit bzw. ohne Kleinhabitate bewertet werden. Das einzigartige Projekt dieses Agroforstsystems bzw. die daraus gewonnenen Erkenntnisse weckt auch bereits großes Interesse über die Grenzen hinaus. So werden bereits im Juli zwei Exkursionen aus Deutschland nach Wildshut kommen, um das Agroforstsystem mit den neu errichteten Kleinhabitaten zu besichtigen.