27 Okt 2022
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Autor:
ots/red
/ Verband für gemeinnütziges Stiften
Vor Kurzem fand in Wien die 5. Jahreskonferenz zum Tag der Stiftungen zum Thema „Philanthropie & die Sustainable Development Goals“ im Reitersaal der OeKB statt. Gemeinnützig aktive Stiftungen können in unterschiedlichen Ausprägungen eine Rolle bei der Erreichung der Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen spielen.
Der Verband für gemeinnütziges Stiften (VgS) zeichnete im Rahmen der Konferenz Wanda Moser-Heindl als Stifterin des Jahres 2022 aus. VgS-Präsidentin Katharina Turnauer betonte in ihrer Laudatio: „Wanda Moser-Heindl hat Pionierarbeit für den philanthropischen Sektor geleistet. Als sie Anfang 2000 mit ihrem Engagement begann, war Wanda die Erste, die über die Landesgrenzen hinweg in der CEE-Region gewirkt hat. Dabei hat sie das Augenmerk besonders auch auf kleine Initiativen gelegt. Die Unruhe Privatstiftung, die Wanda mitgegründet hat, ist Trägerin der „SozialMarie – Prize for Social Innovation“, die seit 2005 soziale Innovationen mit großer Wirkung würdigt. Auch als Mit-Initiatorin der „Sinnstifter“, einer Plattform von mittlerweile 13 österreichischen Stiftungen, konnte Moser-Heindl einen wichtigen Impuls setzen. Viele Akteure im österreichischen Sektor konnten von und durch Wandas Engagement lernen. Für ihr Wirken und ihre Vorbildrolle zeichnen wir sie heute mit großer Freude zur Stifterin 2022 aus.“
Moser-Heindl freute sich über diese Auszeichnung und erklärte: „Unser Ziel ist, Projekte zu finden, die Mut haben, Neues auszuprobieren, um auf geänderte Rahmenbedingungen Lösungsideen umzusetzen. Am meisten freut es mich, wenn Preisträger*innen sich bei unseren Veranstaltungen kennenlernen und gemeinsam ein neues Projekt entwickeln. Für mich persönlich ging es am Anfang der SozialMarie darum, etwas zu initiieren, das Vorbild für andere sein kann, und das Thema der sozialen Innovation bekannt macht.“
„Inneres Wachstum“ und Resilienz zur Verwirklichung nachhaltiger Entwicklung – besondere Rolle von gemeinnützigen Stiftungen
Internationale Top-Speaker*innen zeigten auf, wie gemeinsam eine nachhaltig lebenswerte Zukunft erreicht werden kann. Leslie Johnston (CEO der Laudes Foundation) betonte in ihren Begrüßungsworten: „Wir erleben eine Kaskade von miteinander verbundenen Krisen, deren Liste immer länger wird. Stiftungen müssen Themen frühzeitig aufgreifen und mutig handeln. Unsere Vorteile liegen darin, dass wir Risiken übernehmen, uns langfristig wie auch neutral engagieren und schließlich Kooperationen anstoßen können.“
In der Key Note präsentierte Tomas Björkman (Gründer und Vorstand Ekskäret Foundation) das von ihm initiierte Konzept der Inner Development Goals: „Die 17 Sustainable Development Goals wollen wir als Menschheit bis 2030 erreichen. Die Hälfte der Zeit seit dem Beschluss 2015 ist bereits abgelaufen, und wir sind nicht in die richtige Richtung unterwegs. Mit den „Inner Development Goals“ fokussieren wir uns mit einer Reihe von Partner*innen auf die menschlichen Fähigkeiten, die die Transformation fördern. Für das jetzt notwendige, innere Wachstum haben wir mit 29k.org auch online-Angebote entwickelt.“
Danach stellte Stefan Schurig, Generalsekretär der Foundations Platform F20, seine Organisation vor: „Wir haben mittlerweile über 80 Stiftungen im Netzwerk, die sich untereinander vernetzen und selbst Verantwortung für die Realisierung als Grant Maker und Asset Owner übernehmen.“ Im weiteren Programm gaben Edith Pfeiffer und Matthias Hrinkow (beide BDO Austria) einen Überblick über Status und Entwicklungen zum strategischen Nachhaltigkeitsmanagement für Gemeinnützige. Danach stellte Christoph Schmocker (CEO der Julius Baer Foundation) „The Wealth Inequality Initiative” vor: „Neben Klimawandel ist die Ungleichheit der Vermögen weltweit die größte Herausforderung. Stiftungen, die sich hier gezielt engagieren, sind couragierte Vorreiter.“ Den Abschluss bildeten eine Open Space Zukunftswerkstatt und ein Get-Together.